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Samstag, 19. Mai 2012

Der gesalbte Dr. Wegerich:
Spitzwegerichsalbe


Vor einigen Wochen habe ich mich so über den ersten Spitzwegerich gefreut, ihn in ein Glas gelegt, mit Öl bedeckt und an die Sonne gestellt. Vier Wochen gab ich ihm Zeit, seine besonderen inneren Werte an das Öl abzugeben. Und nun ist eine Salbe aus ihm geworden mit wunderbar grüner Farbe und zart herbem Duft.

Ich nehme sie bei:
Windelekzemen, Insektenstichen, Juckreiz und kleinen Wunden.
Oder als:
Mildes Einreibemittel bei Husten.

Spitzwegerichsalbe


Zutaten:

Frische Spitzwegerichblätter
Olivenöl
Bienenwachs (Apotheke)
Kleine Plastikdoserl mit Deckel (Apotheke)

1. Kurz zur Erinnerung: Der Spitzwegerich gehört klein geschnitten, dann kommt er in ein Glas, wird mit Olivenöl bedeckt, gut verschlossen und in die Sonne gestellt.
Wie lange, das ist – wie so oft bei Wildkräuterrezepturen – vom jeweiligen Rezept abhängig. Das Sonnenbad sollte aber in etwa zwischen drei und sechs Wochen dauern. Bei mir waren es diesmal vier.
Während der Spitzwegerich am Fensterbankerl vor sich hin wartet, passiert etwas, das sich Ölauszug nennt. Durch die Wärme der Sonne gelangen die ätherischen Öle aus dem Pflanzenmaterial in das Olivenöl. Sie sind für die heilende Wirkung verantwortlich.

2. Nun wird das Öl abgepresst. Dazu schütte ich den Inhalt des Glases portionsweise in eine Kartoffelpresse und drücke die Blätter gut aus. Ich finde, diese Methode funktioniert am besten. Es geht aber natürlich auch anders, zum Beispiel mit einem Sieb und einem Geschirrtuch.

3. Wer mag, kann nun gleich das Öl verwenden, es hat dieselbe Kraft wie die Salbe.

4. Wer eine Salbe herstellen möchte: Das Öl abmessen und dann die benötigte Menge an Bienenwachs ausrechnen.
Das Grundmaß für eine Salbe lautet:
Pro 100 ml Öl werden 12 g Bienenwachs verwendet.
Dieses Verhältnis kann als Grundregel für alle Salben auf Ölbasis hergenommen werden. Es ergibt eine feste Konsistenz, die aber beim Auftragen durch die Wärme der Hände schnell schmilzt. Natürlich lässt sich das an die persönlichen Wünsche anpassen. Es funktioniert zum Beispiel ein Verhältnis von 100 ml Öl zu 10 g Bienenwachs auch sehr gut.
In meinem Fall waren es nicht ganz 750 ml Öl, dafür habe ich 90 g Bienenwachs abgewogen.


5. Öl und Bienenwachs kommen in einen Topf. Vorsichtig erwärmen und zwar nur solange, bis das Wachs schmilzt. Das passiert bei ca. 40 – 50 °C. Sobald sich das Wachs aufgelöst hat, kann die Salbe abgefüllt werden. Sie erkaltet von unten nach oben, das sieht man hier sehr schön:


6. Die kleinen Doserl lassen sich gern nach dem Erkalten noch hübsch beschriften. Ich mag so was.